»Florestan den Wilden, Eusebius den Milden, Tränen und Flammen, nimm sie zusammen in mir beide, den Schmerz und die Freude« Robert Schumann, wie er selbst sich sah, doppelt gespiegelt in zwei Personen und literarischen Doppelgängern: den extrovertierten, stürmischen Florestan und des reservierten, kontemplativen Eusebius. | Der düstere und introvertierte Charakter, der die berühmte erste der drei späten Violinsonaten dominiert, ist so gegensätzlich zum Schwung, zur kraftvoll packenden Lebendigkeit, die gleich zu Beginn des ersten Satzes dagegen sein ganzes Klavierquintett prägt. Schon die Widmungsträgerin Clara beschrieb es als „ voll Kraft und Frische“, als »herrliches Werk, dabei äußerst brillant und effektvoll« | Die beiden minimalistischen, zeitgenössischen Stücke im Programm begleiten diesen Gegensatz: Arvo Pärt folgt seiner persönlichen religiösen Philosofie und übersetzt sie in seine meditativ inspirierte Musik; Sollima hingegen sammelt die Klänge von Marktschreiern, Prozessionen, Säufern, Chören, Dichtern und Glocken aus der populären Tradition seines heimatlichen Sizilien und groovt und rockt in seinem ganz eigenen Stil.
26. Juli
Friesensaal | Keitum | 20 Uhr
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Robert Schumann · 1810-1856
Violinsonate Nr. 1 in a moll · 1851
Arvo Pärt · geb. 1935
Silouan‘s Song · 1991
Giovanni Sollima · geb. 1962
Intersong II · 2001
Robert Schumann · 1810-1856
Klavierquintett in Es Dur op. 44 · 1842